Klare Kante zu "Gemeinsam Sport in Schule und Verein"
08.12.22
Am 13. Oktober erhielt die Sportorganisation via Pressemitteilung des Sozialministeriums die Förderzusage für die Jahre 2022 und 2023, für die Kooperationen im Landesprogramm „Gemeinsam Sport in Schule und Verein“. Für die Sportvereine, die mindestens ein zusätzliches, wöchentliches Sportangebot, für eine Vielzahl von Schülerinnen und Schülern unseres Bundeslandes organisieren, war es eine erlösende Nachricht. Denn seit dem 03.01. dieses Jahres liefen da bereits ihre 451 Kooperationen. (in der Pressemitteilung war von über 600 Kooperationen die Rede).
Für das laufende Jahr liegt der finale Zuwendungsbescheid seit dem 27.10. vor. Für das Jahr 2023 nicht. Somit ist es leider bisher nur ein Lippenbekenntnis und die Sportjugend Rostock geht mindestens davon aus, dass es auch im kommenden Jahr eine ähnliche Hängepartie, wie im Jahr 2022 wird. Dieser Eindruck bestätigt sich, spricht man mit Abgeordneten aus Landespolitik und Vertreter:innen von Landesbehörden. Abgeleitet hiervon, ist die Finanzierung des Programms „Gemeinsam Sport in Schule und Verein“ im kommenden Jahr weiterhin fraglich. Für die Jahre 2024 und 2025 gibt es seitens der Ministerien gar keine Aussagen und eine fehlende Bereitschaft hier überhaupt weiter zu fördern.
Gerne zitieren wir aus der Pressemitteilung des Sozialministeriums, wo es heißt „Die Bedeutung des Programms ist aktuell durch die in der Pandemie entstandenen Bewegungsdefizite bei Kindern und Jugendlichen noch weiter gestiegen. Umso mehr freuen wir uns über die große Anzahl von qualifizierten Spiel- und Sportangeboten.“
Diese Bedeutung und Freude finden sich leider nicht in einer ausreichenden Förderung wieder. Ausgehend von 451 Kooperationen, wären 328.250 € notwendig, um hier die maximale Jahresförderung auszuschöpfen. Zugesagt sind 315.600 € (2022), bzw. 255.600 € für das Jahr 2023. Gesprochen für Rostock werden die Kooperation mit 15,55 € in der Woche durch das Land unterstützt. Hiervon sollen qualifizierte Übungsleiter angemessen honoriert und qualifiziert, Sportgeräte für die zusätzlichen Angebote angeschafft, Mieten für Sporträume bezahlt und Sport- und Spielefeste ansprechend ausgestaltet werden. Vereine und Kommunen müssen und sollen ihren Anteil leisten und tun dies auch! Und trotzdem stehen insgesamt zu wenig Fördermittel für die Erfolgsgeschichte „Gemeinsam Sport in Schule und Verein“ zur Verfügung.
Die Sportjugend Rostock formuliert deshalb die klare Erwartungshaltung, die Förderung in diesem Bereich deutlich zu erhöhen und auch über das Jahr 2023 hinaus uneingeschränkt beizubehalten.
Die Freiwilligkeit der Förderung des Sports darf hier keine Hürde sein!
Denn insgesamt ist die gesellschaftliche Erwartungshaltung, auch die der Landesregierung, an den organisierten Sport uneingeschränkt hoch. Er soll Aushängeschild für das Land M-V sein (z.B. FC Hansa Rostock, Seawolves Rostock, Parasegel - WM), soll Olympia-& Paralympiasieger:innen hervorbringen, Kinder und Jugendliche im täglichen, wöchentlichen Training bewegen, besonders jetzt, nach den Einschränkungen durch Corona. Der Sport soll weiterhin Gewalt-& Kriminalitätsprävention durch gezielte Ansprache & Angebote betreiben. Er soll Gesundheits- und Präventionssportangebote vorhalten, Senioren- und Rehasport anbieten, Integrations- und Inklusionsarbeit leisten, Sportfachkräfte ausbilden und qualifizieren, Großsportveranstaltungen organisieren und sportliche Erfolge sowie das sportliche Ehrenamt angemessen würdigen. Und das alles bei einer seit Jahrzehnten starren Sportförderung.
Sportjugend Rostock
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